Ausbildung
Lehrgänge und Ausbildungen bei der Feuerwehr
Die Feuerwehrausbildung ist die spezifische Wissensgrundlage eines jeden Feuerwehrmitgliedes. Die Zunahme der Feuerwehraufgaben durch die fortschreitende Technisierung, ein immer größer werdendes Verkehrsaufkommen zu Land, in der Luft und auf dem Wasser, die Häufung von Gefahrenpotentialen in den Produktionen und Großlagern sowie die Naturkatastrophen erfordern geeignete Geräte und moderne Fahrzeuge zur raschen und zielführenden Einsatzbewältigung. Gleichzeitig werden höhere Anforderungen an die Mannschaften und Führungskräfte gestellt, da die Einsatzarbeit bei Bränden gefährlicher wird und die Zahl an vielfältigen technischen Einsätzen sowie Gefahrguteinsätzen steigt.
Modulare Truppausbildung – Basismodul (Grundausbildung)
Die Grundausbildung finden seit einigen Jahren am eigenen Standort statt. Einige Ausbilungsthemen der Grundausbildung finden zusätzlich auf Landkreisebene statt. Hier lernen die Feuerwehrleute die Grundtätigkeiten einer Feuerwehr kennen. In der Ausbildung bekommen Sie in Theorie und Praxis alles über Gerätschaften zur Brandbekämpfung und Technischen Hilfeleistung gezeigt. Nach dem Basismodul müssen die Feuerwehrleute eine praktische und theoretische Prüfung ablegen. Die Grundausbildung ist der Grundstein für alle weitere Lehrgänge und Ausbildungen.
Im Bild oben: Ausbilder Dominik Olbrich beim Thema „Die Gruppe im Löscheinsatz“.
Im Bild Mitte: Angehende Feuerwehrfrauen- und Feuerwehrmänner beim richtigen Umgang mit verschiedenen Strahlrohren erklärt durch Ausbilder Dominik Olbrich.
Im Bild unten: Ausbilder Marvin Schütz beim Thema Strahlrohre und Löschtechnik.
Truppführer / Modul Truppausbildung Basismodeul
Bevor man die Ausbildung zum Truppführer absolviert, muss die Zwischenprüfung in der Modularen Truppausbildung absolviert werden, wo die Grundausbildung nochmal wiederholt wird und Vorbereitungen auf den Truppführer getroffen werden. In der Ausbildung zum Truppführer wird die komplette Grundausbildung eines Feuerwehrmannes vertieft. Hier werden die Feuerwehrleute zu den ersten Führungsaufgaben ausgebildet und vorbereitet. Ebenso werden hier Sonderfahrzeuge, spezielle Gerätschaften usw… gezeigt. Nach der Ausbildung müssen die Feuerwehrleute wie bei der Grundausbildung eine Prüfung in Theorie und Praxis ablegen.
Im Bild oben: Die angehenden Truppführer üben erfolgreich den Einsatz von Schaummittel, der meist bei Pkw und Lkw Bränden zum Einsatz kommt.
Im Bild unten: Nach einem schweren Verkehrsunfall üben die Teilnehmer die richtige und schonende Rettung von eingeklemmten Personen.
Atemschutzgeräteträger / Atemschutzfortbildungen
Die Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger ist eine hohe Anforderung jeden Feuerwehrmannes. Ein Atemschutzgeräteträger hat die Ausbildung für das Tragen von Pressluftatmern sowie den dazu gehörigen Leistungstest erfolgreich absolviert und ist damit berechtigt unter Atemschutz zu arbeiten. Atemschutzgeräteträger werden überall dort eingesetzt, wo die Luft wegen Sauerstoffmangels oder enthaltenen Atemgiften nicht atembar ist, etwa bei Gefahrstoffunfällen oder Bränden. Aus medizinischer Sicht muss ein Atemschutzgeräteträger vor allem eine gute Lungenfunktion haben. Er darf aber auch nicht an Raumangst leiden und muss auch unter Stress besonnen handeln können. Die Untersuchung nach G26.3 ist für drei Jahre (bei über 50-Jährigen nur ein Jahr) gültig und muss dementsprechend regelmäßig wiederholt werden. Hierbei wird getestet, ob die Person die nötige körperliche Verfassung zum Tragen von schwerem Atemschutz mitbringt. Der Test setzt sich zusammen aus Lungenfunktionstest, Belastungs-EKG, Urinuntersuchung, Röntgen-Thorax (wegen der Strahlenbelastung nur alle 72 Monate). Außer der dafür notwendigen (amts)ärztlichen Untersuchung muss ein Atemschutzgeräteträger im Feuerwehrdienst weiterhin noch einmalig eine Ausbildung für die entsprechenden Geräte erhalten, jährlich eine Belastungsübung absolvieren. Dabei muss einmal eine Orientierungsstrecke zurückgelegt werden die immer im dunkeln statt findet so dass jeweils 15kJ Arbeit erbracht werden. Dazu kommen zweimal zwei Arbeitsmessgeräte (Endlosleiter, Laufband), an denen 25kJ (15kJ ab dem 50. Lebensjahr) Arbeit verrichtet werden müssen. Zusätzlich muss jährlich der Atemschutzgeräteträger eine praktische Einsatzübung erbringen. Diese kann entfallen, wenn der Atemschutzgeräteträger in einem realen Einsatz war. Wird eine der genannten Bedingungen nicht erfüllt, verliert der Atemschutzgeräteträger seine Einsatzfähigkeit und stellt im Einsatzfall eine Gefahr für sich und andere dar. Der Umgang mit Atemschutzgeräten bei Hilfsorganisationen, vor allem bei der Feuerwehr, ist mit einem hohen Ausbildungsaufwand verbunden. So muss beispielsweise das Absuchen von verrauchten Wohnungen oder Hallen, die effektive Brandbekämpfung oder der Umgang mit in Not geratenen Atemschutztrupps immer wieder geübt werden, um einen hohen, überlebensnotwendigen Standard zu gewährleisten.
Im Bild: Angehende Atemschützer üben den Innenangriff und den richtigen Umgang mit Atemschutzgeräten.
Sprechfunker / Digitalfunkausbildung
Die Ausbildung zum Sprechfunker findet ebenfalls auf Landkreisebene statt. Auf dem Ausbildungsplan stehen die Rechtlichen Grundlagen, Kartenkunde, physikalische Grundlagen des Funkverkehrs, Verkehrsarten, Verkehrsformen, Relaisbetrieb, Aufbau und Bedienung von verschiedenen Funkgeräte und die Wartung von Funkgeräten, das richtige Funken im DMO-Modus und TMO-Modus Sprechfunkverkehr sowie das richtige Koordinatenlesen von Landkarten. Wie in jedem anderem Lehrgang muss der Teilnehmer auch hier eine Theoretische Prüfung ablegen. Seit 2016 wird der Sprechfunker mit dem Digitalfunk ausgebildet, da wir auch bei Einsätzen Digital funken.
Maschinist / Maschinistfortbildungen
In der Ausbildung zum Maschinist bekommen die Feuerwehrleute die Grundlagen von der Feuerwehrpumpe, Stromaggregate, Sonderaggregate usw.. gezeigt. Die Feuerwehrleute dürfen selber in Theorie und Praxis mit den Gerätschaften üben. Wie in jeder Ausbildung findet am Schluss eine Prüfung in Theorie und Praxis statt. Der Maschinist ist immer der Fahrer eines Feuerwehrfahrzeuges. Er hat die Aufgabe im Einsatz das Fahrzeug richtig abzusichern, die Feuerlöschpumpen, Licht, Stromaggregate usw…. zu bedienen.
Im Bild: Ein Maschinist bedient die Feuerlöschkreiselpumpe am Gerbrunner LF 8/6.
Sonstige Ausbildungen – Staatliche Feuerwehrschulen in Bayern
Diese Arten von Ausbildung findet in den meisten Fällen in den 3 verschiedenen staatlichen Feuerwehrschulen in Würzburg, Regensburg und Geretsried statt. Hier kann man z.B die Ausbildungen zum Gruppenführer, Zugführer, Verbandsführer – Besondere Führungsdienstgrade, Leiter einer Feuerwehr, Gerätewart, Jugendwart, Aufbaulehrgänge für Führungskräfte, Atemschutzgerätewart, uvm. erlernen.
Weiter Informationen rund um staatlichen Feuerwehrschulen in Bayern finden Sie unter:
Staatliche Feuerwehrschule Würzburg: http://www.sfs-w.de/startseite.html
Staatliche Feuerwehrschule Regensburg: http://www.sfsr.de/startseite.html
Staatliche Feuerwehrschule Geretsried: http://www.sfsg.de/startseite.html
1. Bild: Gruppenführer Thomas Lessentin verteilt wichtige Aufgaben an seine Mannschaft.
2. Bild: Gruppenführer Carsten Kobold beobachtet seine Mannschaft beim Einsatz. Zu erkennen sind Gruppenführer an Ihre blaue Funktionsweste.
3. Bild: Zugführer Dominik Olbrich im Rahmen seines Zugführerlehrgangs bei einer Einsatzübung in der staatlichen Feuerwehrschule Würzburg.
4. Bild: Einsatzleiter Dominik Olbrich übergibt Aufgaben in Form einer Großübung an der Zugführer Marvin Schütz der Freiwilligen Feuerwehr Randersacker.
Heißausbildung für Atemschutzgeräteträger
Die Heißausbildung findet meist auf Landkreisebene statt. Bei der Heißausbildung kommen die Atemschutzgeräteträger wortwörtlich in Schwitzen und stoßen an Ihre persönlichen Grenzen. Bei dieser Ausbildung handelt es sich um einen Holzbefeuerten Container der Firma Dräger, wo Temperaturen von ca. 600 Grad gemessen werden. Die Schutzkleidung erreichen dabei Temperaturen von 60 bis 70 Grad, der Feuerwehrhelm sogar bis zu 100 Grad. Ziel der Ausbildung ist es den Atemschutzgeräteträgern die Möglichkeit zu geben den sogenannten und befürchteten FLASH OVER zu erleben und zu erkennen, sowie eine richtige Brandbekämpfung im Innenangriff.
Im Bild: Atemschutzgeräteträger bei der Heißausbildung in Oberthulba, hier sind Temperaturen von 700 Grad gemessen worden. Im unteren Bild ist der FLASH OVER schön zu erkennen.